Die Zukunft der Produktion im Fokus: Der Production Excellence Day 2024

Wie gestalten künstliche Intelligenz und digitale Lösungen die Produktion von morgen? Wie sieht der Weg zur Smart Factory aus? Und wie können Lieferketten optimal flexibilisiert werden? Diese und viele weitere Fragen standen am 24. Oktober 2024 in der zweiten Auflage des Production Excellence Day im Mittelpunkt. Organisiert vom Zentrum für Produktion und Produktentwicklung (ZDP) der DHBW in Zusammenarbeit mit der IWT Wirtschaft und Technik GmbH und dem RITZ, brachte die Konferenz Experten aus verschiedenen Unternehmen und Institutionen zusammen, die den Teilnehmenden in insgesamt zehn Vorträgen von ihren Erfahrungen und ihrem Wissen berichten konnten.

 

Wir haben im Folgenden die ersten beiden Vorträge und die wichtigsten Themen der Veranstaltung zusammengefasst:

Prozessoptimierung als Schlüssel zur Smart Factory

Im ersten Vortrag des Tages zeigte Bernd Baader den Weg zu einer Smart Factory am Beispiel der Rolls-Royce Solutions GmbH Friedrichshafen auf. Als wichtigstes Take-away hob er hervor, dass eine effektive Prozessoptimierung der erste Schritt ist, bevor neue Technologien eingeführt werden. Dabei konnten die Teilnehmer innovative Lösungen kennenlernen, darunter den „Schlauen Klaus“, ein kameragestütztes System zur automatischen Qualitätskontrolle, das Fehler schneller und präziser erkennt als herkömmliche Methoden.

Ebenso beeindruckte der „Location Finder“, der Materialbewegungen in der Produktion überwacht und sicherstellt, dass Bestandteile immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind.

Bernd Baader verdeutlichte außerdem, wie Augmented Reality (AR) in der Lackiererei eingesetzt wird, um Mitarbeitenden digitale Anweisungen für präzise Aufgaben zu geben, was die Genauigkeit und Effizienz erheblich steigert.

Lean Production für mehr Wertschöpfung

Tobias Herwig, Geschäftsführer von Fischer Consulting, widmete sich in seinem Vortrag der operativen Exzellenz und beleuchtete, wie Lean Production und digitale Ansätze die Wertschöpfung steigern können. Schlankere Prozesse und die Reduzierung von Rüstzeiten können maßgeblich dazu beitragen, Verschwendung zu minimieren und den Ertrag zu maximieren. Sein Fokus lag dabei weniger auf einer Erweiterung der Kapazitäten als vielmehr darauf, das Potenzial bestehender Prozesse vollständig auszuschöpfen. Als Beispiel führte er das digitale Shopfloor-Management an, bei dem Produktionsdaten in Echtzeit verarbeitet werden, um effizientere Abläufe und eine dynamische Produktionsplanung zu ermöglichen.

Vielfältige Perspektiven auf die Produktionswelt von morgen

Daneben konnten die Teilnehmenden in den weiteren Vorträgen des Tages vielseitige Perspektiven und wertvolles Wissen gewinnen:

Dieter Schönfeld, Vorstand im AFSMI,

erklärte, wie die Nutzung von wie Predictive Maintenance und KI die, um die Verfügbarkeit von Produktionsanlagen zu erhöhen kann.

Arsenio Rivera, Manufacturing Excellence Manager bei der BMI Group,

zeigte, wie High-Speed-Optimierung dazu beitragen kann, Prozesse zu beschleunigen.

Axel Zauke, Key Account Manager bei RAFI,

erläuterte, wie Unternehmen die Overall Equipment Effectiveness (OEE) digitalisieren können, ohne dafür ein aufwändiges IT-Projekt zu starten.

Volker Onderka, Leiter Betriebsmittel bei wenglor,

präsentierte Datenstrategien, die die Organisation von Produktionsdaten für die digitale Zukunft optimieren.

Dr. Alexander Schließmann, Lead Value Engineer bei FORCAM,

betonte die Bedeutung von menschlichem Know-how trotz des zunehmenden Einsatzes von KI in der Prozesssteuerung.

Florian Frank, Projektleiter bei der IWT Wirtschaft und Technik GmbH,

demonstrierte die Möglichkeiten eines 4D-Digitalen Zwillings, um Produktionsprozesse in Echtzeit zu verbessern.

Matthias Leister, Produktionsleiter bei Gartner Extrusion,

berichtete von seinen Erfahrungen mit Advanced Planning and Scheduling (APS) zur Produktionsorchestrierung.

Steffen Himstedt, Geschäftsführer bei Trebing & Himstedt Prozessautomation,

stellte eine cloudbasierte Manufacturing Operation Management Plattform vor, die agiles Reagieren auf neue Anforderungen ermöglicht.

Kontinuierliche Verbesserung als Erfolgsrezept

Die fortlaufende Optimierung und die gezielte Nutzung neuer Technologien treiben die Zukunft der Produktion an. Intelligente Qualitätskontrollsysteme, datengetriebene Entscheidungen und flexible, digitale Produktionsprozesse ebnen den Weg zur Smart Factory und zur Industrie 4.0